Lieber Papa,
vor kurzem hatte ich an dieser Stelle über die Kinderbetreuungsoption “Aupair ” geschrieben. Da wir ab morgen einen zweiten Versuch in dieser Richtung wagen, möchte ich Dir noch ein paar zusätzliche Tipps geben.
Wenn Ihr Euch für ein Aupair entscheidet, dann muss Euch bewusst sein, dass Ihr den gemeinsamen Weg nicht in einem reinen Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis bewältigen könnt, sondern vielmehr einen jungen Menschen in Euer Zuhause mit aufnehmt, der meist aus einem ganz anderen Kulturkreis stammt. Weit weg von zuhause die Verantwortung für ein fremdes Kind zu übernehmen und sich gleichzeitig ins Leben der Gastfamilie zu integrieren – das ist mit Sicherheit eine große menschliche Herausforderung.
Seid Euch bewusst, dass die kulturellen Unterschiede besonders am Anfang zu großen Problemen führen können. Nicht nur, dass es in der Regel Verständigungsprobleme durch fehlende Sprachkenntnisse geben wird: oftmals sind es auch die alltäglichen Kleinigkeiten, wie Essensgewohnheiten, Tagesabläufe und Mentalitäten, die großes Konfliktpotential in sich bergen.
Es kann trotzdem funktionieren! Wenn beide, also Deine Familie wie auch das Aupair, offen aufeinander zugehen und durch rege Kommunikation Brücken zueinander schlagen, dann könnt Ihr schnell in ein angenehmes Miteinander finden.
Von unserem ersten Aupair, dass aus einem asiatischen Staat zu uns kam, mussten wir uns leider bereits nach drei Monaten trennen. Die Auffassung über den Aupair-Job an sich waren einfach zu unterschiedlich, und möglicherweise waren wir auch nicht genug auf diese Herausforderung vorbereitet. Für unseren neuen Anlauf haben wir uns nun für ein Aupair aus einem EU-Land entschieden und starten morgen mit einem guten Gefühl in ein neues und schönes Abenteuer.
Lass mich wissen, wie Du darüber denkst! Viele Grüße
Bjoern